Dennoch war bereits in den 1990er Jahren klar, dass ein zusätzlicher Vermarktungsweg in der dicht besiedelten Region wichtig wäre. Beim Austausch mit Kollegen auf einem Seminar war dieser neuartige Vermarktungsweg gefunden: Das Gemüse-ABO.
Von Baden-Württemberg aus war diese Form der Gemüse-Vermarktung auch bei den ersten Betrieben in NRW angekommen. So kam es, dass der Lammertzhof 1993 die ersten Schritte in dieser Vermarktungsform unternahm, um ein Jahr später damit zu starten. Zu dieser Zeit rechnete niemand damit, dass sich die „Ökokiste“ zum wirtschaftlich relevantesten Betriebszweig entwickeln würde.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Fruchtgemüse wie Tomaten, Gurken, Paprika und später auch Auberginen entstanden ab 1991 die ersten Folientunnel.
1999 wurde das Glasgewächshaus mit 2.200 m² Kulturfläche gebaut, das zu dieser Zeit eines der modernsten und bestausgestatteten Bio-Gewächshäuser in NRW war.
Es verfügte unter anderem über ein 200 m² großes, separat steuerbares, mit Schattierung und beheizbaren Anzuchttischen ausgestattetes Jungpflanzenabteil, Hebe- und Senke-Heizungsrohre, besonders groß dimensionierte Lüftungsfläche und eine 4 m hohe Stehwand. Doch ein Problem tat sich auf: der notwendige hohe Energieeinsatz für die Heizung passte nicht in die Betriebsphilosophie. Auch konnten die hieraus resultierenden Ausgaben (Energie- und Arbeitskosten) durch den Ertrag der äußerst bio-intensiv geführten Kulturen kaum gedeckt werden, weswegen die Intensität in den nachfolgenden Jahren zurückgefahren wurde.
2008 wurde die Heizung komplett stillgelegt, 2012 sogar vollständig demontiert, um die Schattenwirkung der Rohre zu vermeiden und diese als Rohmaterial für zahlreiche andere Bauprojekte auf dem Hof zu nutzen. Seitdem werden die Gewächshauskulturen extensiv geführt, was den Geschmack sehr fördert.